Bieren ist ein kleiner Ort nahe Bünde, welcher zw Rödinhausen und Bruchmühlen auf der Grenze zw NRW und Niedersachsen liegt. Die Bauernschaft hat es noch vor Kurzem einer Möbelfirma untersagt, auf ihrem Lande zu expandieren. So blieb es hier bei einer ländlichen Umgebung, welche aus Wiesen und Ackerland besteht. – Eine Besonderheit stellt die Dorfkirche dar, die aus einer Kapelle (Klus) des Meyerhofes hervorgegeangen ist, welcher jenseits der Straße dem Gotteshaus gegenüber liegt.

Inhaltsverzeichnis

Innen wie außen eine neuromanische Kirche

Architekten kleinerer Dorfkirchen scheinen die romanische Bauweise zu begünstigen. Die rustikalen halbrunden Gewölbe sind leichter zu gestalten als die hohen gotischen Spitzbögen. Sie leiten allerdings ebenfalls das Gewicht des Daches auf die Außenmauern. Damit diese nicht nach außen gedrückt werden, hat man Mauerstützen an Letztere angebracht, wie es auch hier geschehen ist. Der Nachteil allerdings der romanischen Bauweise besteht darin, dass in die Außenwände nur kleine Fenster zulassen. Doch seitdem es elektrisches Licht gibt, der Lampen hell erleuchten lässt, ist das kein Nachteil mehr.

Chor und Altar

Wie in den meisten Kirchen liegt auch hier der Chor mit seinem Altar der Orgelempore direkt gegenüber. Während mir die Orgel auf der Westseite gewaltig erschien, nahm sich der Altar im Osten etwas unscheinbar aus. Ich musste ihm nähertreten, um ihn als solchen erkennen zu können. Noch unscheinbarer wirkt das Kreuz, welches dort steht. Immerhin ist es nicht unkenntlich gemacht worden wie in Obernbeck.

Eingang und Ausgang im Chor

Nach Norden wie auch nach Süden befinden sich im Chor je eine Tür in einen kleinen Nebenraum. Im südlichen Raum befindet sich der Gasbrenner für die Fußbodenheizung der Kirche, im nördlichen die Sakristei mit den Bildern ehemaliger Pfarrer.

Auf dem Lande knallt es mitunter

Um 10 Uhr sollte der GD beginnen. Doch der Pastor verspätete sich. Wahrscheinlich wurde er in der Kirche noch aufgehalten, in der er zuvor zu predigen hatte. Gegen 10.15 Uhr erschien er plötzlich auf der nördlichen Seite des Chores. Er setzte sich lautlos auf einen Stuhl, der sich dort befand. In der gesamten Kirche herrschte eine andächtige Stille. Plötzlich knallte es fürchterlich. „Das muss das Zeichen für den Gottesdienstbeginn sein“, dachte ich: „Die Leute vom Lande haben sich etwas Besonderes einfallen lassen, weil die Prediger öfters zu spät kommen. Ansonsten wüsste niemand, wann der GD tatsächlich beginnen würde.“ Doch mir kamen leise Zweifel an dieser Beurteilung der Sachlage, da alle Besucher still und unbeweglich auf ihren Plätzen sitzen blieben. Schließlich begann der GD, auf den ich mich kaum konzentrieren konnte. Ich fragte mich immer wieder: „Woher kam der Knall!“- Hatte ich vielleicht einen „Knall“?-lol! – Des Rätsels Lösung ließ nicht lange auf sich warten, als der Küster am Ende des GD die Tür öffnete, durch die man den Chor nach Süden hin verlassen konnte. Da gab es wieder diesen furchtbaren Knall! Als der Küster zurückkam, da dachte ich: “Gott sei Dank, ihm ist nichts passiert!“ Als der GD beendet war, untersuchte ich die Angelegenheit.

Doch es lässt sich ändern

Folgendes fand ich heraus: Als der Pfarrer vor dem GD aus nördlicher Richtung in die Sakristei gekommen war, hatte er die äußere Tür wegen Corona offengelassen. Als er anschließend auch noch die innere Tür zum Chor offen ließ, da gab es einen Durchzug der Luft, da die Eingangstür unter der Orgel noch offen stand. Der Durchzug, der dadurch in der Kirche entstanden war, hatte die Türen der Sakristei zuschlagen lassen. Ähnliches geschah, als der Küster die Türen des südlichen Choranbaues öffnete. Nach dem GD schaute ich mir die Chortüren genauer an. Sie erschienen mir inklusive der Türrahmen neu zu sein. Beides, Tür wie auch Rahmen, wurden aus festem Holz guter Qualität herausgearbeitet. Leider fehlten in den Fugen der Rahmen die Gummidichtungen. Daher knallte massives Holz aufeinander, ohne jegliche Dämmung. Ich wies den Küster darauf hin. Der wird sich nun sicherlich für den Einbau einer Dämmung einsetzen, so glaube ich. Also liebe Kirchengemeinde: Besucht weiterhin eure Gottesdienste in Bieren, denn die „Knallerei“ wird sicherlich bald ein Ende finden.
17.01.2022 Kk

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