Mit dem Mönch Kyrill nimmt die christliche Religion im Osten ihren Anfang. Unter dem Schutze des oströmischen Kaisers beginnt die Ostmission durch diesen griechischen Missionar. Seine ersten Kontakte knüpft er in Kiew. Von dort aus durchreist er die heutige Ukraine. Hier beginnt das christlich-russische Herz zu schlagen. Die ersten russischen Zaren residieren hier. Einer von ihnen,Ivan der Schreckliche, wird später die Tataren besiegen und in ihrem ehemaligen Reich eine Stadt gründen, welche er Moskau nennen wird.

Inhaltsverzeichnis

Die Sprache im Reich russischer Zaren

Missionare des christliche Evangeliums waren von jeher gezwungen, eine einheitliche Schriftsprache für die Missionierung heidnischer Völker zu erschaffen. Dr. Martin Luther erschuf auf diese Weise das Hochdeutsch, das schließliche alle Völker übernahmen, welche zuvor altdeutsche Dialekte verwandt hatten. Ähnliches vollbrachte zuvor schon der christliche Missionar Kyrill im Lande der „Rus“. Er musste wie Luther eine allgemein verständliche Sprache erst einmal ins Leben rufen, denn im Kiewer Zarenreich gab es viele verschiedene Völker. Außer einer symbolhaften Runenschrift, wie sie auch bei den Germanen damals üblich war, fand der Missionar wohl nichts vor. Kyrill benutzte daher die Zeichen seiner Heimat Griechenland. Aus ihr entwickelte er die kyrillische Schriftsprache, die später für das gesamte Land der russischen Zaren verbindlich wurde. Wir bezeichnen sie heute als russisch.
Als ich einen meiner Freunde aus der ehemaligen DDR fragte, wieso er eigentlich in Kiew studieren konnte, obwohl er doch nur russisch gelernt habe, antwortete mir dieser scherzhaft: „Die Ukrainer sagen Klitschko, die Russen sagen Klitschkow.“ Das sei der einzige Unterschied. Daraus entnahm ich, dass beide Sprachen nur Dialekte einer russischen Sprachfamilie sind.

Die Nürnberger Prozesse

Die Welt erlebte nach dem Zweiten Weltkriege eine Neuheit in Nürnberg. Während in allen vorangehenden Kriegen die Siegermächte den Besiegten lediglich diktierten, welche Länder sie an die Sieger abzutreten oder welche Entschädigungen sie zu zahlen hätten, traten nach dem Zweiten Weltkrieg einige Siegermächte als Richter auf. Die Verfolgung der Juden durch das sog Dritte Reich machte das erforderlich. Russland weigerte sich jedoch, an diesem Prozess teilzunehmen. Das hatte Gründe: Als die russische Armee die deutsche Grenze überschritten hatten, sahen ihre Soldaten die zerbombten Wohnhäuser deutscher Städte. Außerdem war dem russischen Militär die Zerstörung der japanischen Städte Hiroschima und Nagasaki durch amerikanische Atombomben nicht unbekannt.

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl

Am 26. April 1986 um 01:23 Uhr ereignete sich in Tschernobyl, nahe der Stadt Pripjat im ukrainischen Oblast Kiew, eine Katastrophe, deren Auswirkungen noch in Westdeutschland nachweisbar waren. Damals war ich Physiklehrer an der Herforder Realschule, die sich später Otto-Hahn-Realschule nannte. Mit unserem Zählrohr ließ sich die erhöhte radioaktiven Strahlenbelastung messen, welche vom zerstörten Reaktor ausging. Gemüse aus dem Garten sollte nicht mehr verzehrt werden. Kinder durften nicht mehr in öffentlichen Sandkästen spielen. Diese Katastrophe, die sich damals in unmittelbare Nähe Kiews abspielte, hat bis heute schwerwiegende Folgen, und zwar sowohl in medizinischer als auch in politischer Sicht. Die dort freigesetzte elektromagnetische Strahlung kann Krebs erregen, zu Missbildungen bei Kindern oder sogar zu Unfruchtbarkeit bei Menschen wie auch Tieren führen. Die damalige atheistisch-kommunistische Sowjetregierung in Moskau hatte das zu verantworten.

Das Bild eines Reaktors aus Ternobyl

Sie verwaltete den flächenmäßig größten Staat der Erde. Trotzdem baute sie das oben erwähnte Atomkraftwerk in unmittelbarer Nähe der Millionenstadt Kiew. Mit dieser schweren moralischen Belastung muss heute die Regierung in Moskau fertig werden. Obwohl die Russen in der Ukraine wie auch jene im heutigen Russland Christen geworden sind, belastet jenes schreckliche Ereignis bis heute das Verhältnis beider Völker. – Trotz allem sollten Christen einander vergeben, wie schwer das ihnen auch fallen sollte. Im Evangelium des Lukas wird genau darauf hingewiesen: „So steht’s geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen wird von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern.“ (Lk 24,46-47) Wir sollten denen vergeben, welche uns geschädigt haben. Auf der anderen Seite möchte ich alle, die Schaden verursacht haben, auffordern, Wiedergutmachung an die Geschädigten zu leisten – so wie wir Deutsche es an den jüdischen Staat ausgerichtet haben. Die BRD hatte mit dem Nazireich Hitlers nichts gemeinsam, trotzdem zahlte es Geld an den neue entstandenen Staat Israel. Diese Aktion hat uns Deutsche nicht geschadet. Im Gegenteil, kurze Zeit danach begann in unseren Lande das sog „Wirtschaftswunder“. Mein Vorschlag an die ukrainische Bevölkerung: vergebt den Einwohnern Russlands. Vorschlag an die russische Bevölkerung: Beschenkt die Ukraine, so wie wir damals den Staat Israel beschenkt haben. Gott wird euch dafür segnen!

Die USA vertritt ihre Interessen

Die USA befreite uns vom Nationalsozialismus. Dafür sind ihr die meisten Deutschen sehr dankbar, mich eingeschlossen. Jedoch erkennen viele von uns ein immer stärker werdendes Streben der USA nach wirtschaftlicher und militärischer Vorherrschaft. Dieses Streben bringt wenig Verständnis auf für die Bedürfnisse europäischer Staaten. Ein Beispiel bildet die Versorgung Deutschlands mit russischem Gas durch Nordstream 1 und 2. Das Gas, welches wir aus Russland beziehen, soll offenbar durch amerikanisches Flüssiggas ersetzt werden. Deshalb warten zwei riesige Tank-Schiffe der USA in einem norddeutschen Hafen. Doch Deutschland kann dieses Flüssiggas gar nicht verarbeiten.

Christliche Staaten sollten Frieden halten

Bitte bedenkt, ihr lieben Nordamerikaner: Nicht nur Ihr besteht mehrheitlich aus Christen! Neben unsere Europäische Union ist auch die Russische Föderation mittlerweile weitgehend christlich geprägt. Es wird unserem gemeinsamen Schöpfer keine Ehre bereiten, wenn christliche Nationen sich gegenseitig bekämpfen. Ich grüße mit Lk2,14: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ – Frohe Weihnacht und ein friedliches neues Jahr wünsche ich allen meinen Lesern.
Dezember 2021 Kk

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1 Kommentar zu „Geschichten: Der Ukraine-Konflikt“

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