Die zehn Gebote beschreiben, was unter Sünde zu verstehen ist. Sie legen die Fehlverhalten auf allen Lebensgebieten fest, so dass wir genau wissen sollten, was sich geziehmt und was nicht. Jeder Staat kann nur durch Verbote existieren. Wer sich nicht an diese hält, der wird bestraft. Aber diese Gebote reichen nicht aus, um vor Gottes Gericht bestehen zu können. Nehmen wir als Beispiel den Ehebruch. Er wird heutigen Tages in der BRD nicht mehr bestraft. Er liefert höchstens einen Grund für den betrogenen Partner, sich scheiden zu lassen. Bei Gott war er im AT jedoch eine Sünde, welche mit dem Tod des Ehebrechers bzw der Ehebrecherin bestraft wurde.

Inhaltsverzeichnis

Sünde als Zielverfehlung

Verursacht durch die biblische Geschichte über den Sündenfall, sind wir geneigt, eine einzelne Tat als „Sünde“ zu bezeichnen. In diesem Zusammenhang sprechen wir gerne von schwerer und leichter Sünde. Dabei sollten wir besser von leichtem und schwerem Vergehen sprechen. Der Unterschied zwischen den beiden letzteren ist etwa vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem kleinen und einem großen Stein: Beide gehen im Wasser unter! Doch die kleinen Steine übersieht man oftmals, wie auch die kleinen Vergehen. Darin liegt eine Gefahr!
Im Hohelied der Liebe heißt es im 15.Vers des 2. Kapitels: „Fasset die kleinen Füchse, welche den Weinberg verderben!“ Vor Kühen und Pferden lässt sich der Weinberg durch einfache Weidezäune schützen, vor Füchsen nicht! Da Füchse sogar durch kleine Zaunlöcher schlüpfen und über hohe Zäune klettern, sollte der Hüter des Weinberges gegen sie schon mehr Sorgfalt walten lassen. Der Weinberg im Hohelied symbolisiert vordergründig die Liebe zwischen Braut und Bräutigam. Diese menschliche Beziehung muss gepflegt und bewahrt werden, sowohl gegenüber groben Angriffen als auch gegenüber kleinen Sticheleien und Provokationen, wobei Letztere offenbar die gefährlicheren zu sein scheinen, symbolisiert durch die kleinen Füchse, die oftmals unterschätzt werden. Wie wir alle wissen, wird in der Bibel oftmals die Beziehung zwischen Braut und Bräutigam als Bild benutzt für das Verhältnis zwischen Christus und seiner Gemeinde. Die Tiere, welche den Weinberg gefährden, stehen hier für Taten, welche die Verbindung zwischen uns und unserem Herrn zerstören können. Auch hier unterschätzen wir mitunter die Verfehlungen, die uns gering erscheinen, eben die kleinen Füchse. In ihrer Vielzahl aber können
sie durchaus zum Abfall vom Glauben führen, dann eben, wenn wir sie nicht ernst nehmen.

Sünde als Zustand

Sünde ist keine einzelne Tat, sondern bezeichnet eine gottlose Haltung, aus der heraus Verfehlungen entspringen! Wer in sündhaften Gewohnheiten beharrt, kann vom Glauben abfallen, weil zwischen ihm und Gott ein „Sund“ liegt. Wer Verfehlungen bekennt und bereut, findet Gnade, so heißt es im Worte Gottes. Wir alle leben von dieser Gnade Gottes und der Vergebung durch Christi Opfertod.

Sünde als Zielverfehlung

Das Einführungsbild zeigt einen See mit Steinen. Jeden Stein könnte man als Symbol für eine sündige Tat ansehen. Man erkennt große und kleine Steine. Die großen symbolisieren eine schweres Vergehen, die kleinen ein leichtes. Aber beide Steinarten liegen auf dem Grund des Sees.
Nun zurück zur Sünde. Jede Verfehlung, große oder kleine, führt nach unten, symbolisch gesprochen.
Doch die Sonne erreicht noch den Boden des Sees. Die Sonne sei ein Symbol für Gott. Dieser sieht alle unsere Taten und weiß auch, wo wir uns aufgrund dieser Taten befinden. Die Sünder befinden sich moralisch immer dort, wo ihre Taten sie hingeführt haben. Sünder liegen auch „unten“!
Nun erkennt man im Beitragsbild, dass die Sonnenstrahlen einige Steine erhellt haben. In ähnlicher Weise „erhellt“ der Heilige Geist dem sündigen Menschen ihre desaströse Lage, so dass sie Buße tuen und nicht mehr mit ihrem gottlosen Handeln fortfahren. Der HG, welcher ihnen die Sünde zu erkennen gab, der verhilft ihnen zu einem erfolgreichen und glücklichen Leben – nicht nur durchs Fürchten! Vielmehr dürfen sie erkennen, dass ein gottgefälliger Lebenswandel, sie selber äußerst glücklich machen wird. Der Mensch ist nämlich für das Gute geschaffen worden und nicht für das Böse! So einfach ist das!
12.03.21 Kk

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