The Sun's glint on the North Atlantic Ocean

1.Korinther 14,33-37: „33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen 34 sollen die Frauen schweigen in den Gemeindeversammlungen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. 35 Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht einer Frau schlecht an, in der Gemeindeversammlung zu reden. 36 Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist’s allein zu euch gekommen? 37 Wenn einer meint, er sei ein Prophet oder vom Geist erfüllt, der erkenne, dass es des Herrn Gebot ist, was ich euch schreibe.“

Inhaltsverzeichnis


1.Warum sollten Frauen damals schweigen?

Zur Zeit des Paulus waren Frauen in der römisch-griechischen Welt ungebildet. Ihre Aufgabe war es, ihre Familie durch die Zubereitung von Speisen zu versorgen. Außerdem war es ihre Aufgabe, das Haus und die Kinder sauber zu halten. Sie hatten in jungen Jahren geheiratet und bis zu den Wechseljahren Kinder geboren. Es gab für eine verheiratete Frau keine Möglichkeit, sich weiterzubilden.
Daher sollten sie sich durch ihre Männer ausbilden lassen, indem sie nach der Predigt diese fragten, wie dieses oder jenes Wort der gehörten Predigt zu verstehen sei.
Der Apostel Paulus hatte nicht die Absicht, die Frauen vom Worte Gottes auszuschließen. Vielmehr wollte er ihre Männer in die Pflicht nehmen, ihre Frauen so weit zu bilden, dass ihnen die Bedeutung der Worte klar wurde, welche diese im Gottesdienst der Urgemeinden vernahmen. Ansonsten würde sie durch ihr permanentes Hinterfragen der auftretenden Begriffe für Unruhe sorgen.
Immerhin verliefen die GD früher ganz ähnlich wie heute: Der Prediger spricht, die Gemeinde hört still zu!


2.Kommunion, Konfirmation und Kinderstunden

Heute haben Frauen in unseren europäischen Ländern eine ebenso gute Chance auf eine gute Bildung wie die Männer. Diese sollten beide Geschlechter, Jungen wie auch Mädchen, früh nutzen. Im Vorschulalter dürfen sie Kindergottesdienste besuchen. Später, im Teeny-Alter, werden beide Geschlechter durch die katholische Kommunion bzw. die evangelische Konfirmation oder in den Jugendgruppe der Freikirchen altersspezifisch an die Bedeutung der biblischen Aussagen herangeführt. Im Erwachsenenalter werden dann beide Geschlechter in der Lage sein, einer christlichen Predigt zu folgen. Notfalls schreibe sich der jugendliche Zuhörer während der Predigt Begriffe auf, die er glaubt, nicht verstanden zu haben. Nach dem Vortrag darf er dann eine ältere Person zu Rate ziehen oder den Prediger fragen.


3.Beiträge in Gesprächskreisen

Um Verständnisfragen zu beantworten, eignen sich besonders die Gesprächskreise. In der Regel finden diese am Mittwochabend statt, im Kirchengebäuden oder im Hause eines Kirchenmitgliedes als Hauskreis.
Die Atmosphäre ist der in Schulen ähnlich: Eine Person leitet den Kreis. Sie darf jeden Beitrag unterbrechen. Ihr sollte kein Anwesender ins Wort fallen.
Im Hauskreis dürfen Fragen gestellt werden, sowohl vom Leiter als auch von jedem Anwesenden. „Ladies First“ gilt hier nicht. Alle Mitglieder werden gleichbehandelt. Sollte eine „schnelle Zunge“ jede Sprechpause des Leiters bzw. der Leiterin ausnutzen, schaltet sich die leitende Person ein. Notfalls legt sie eine Reihenfolge fest, an die sich die Anwesenden zu halten haben. Sie bestimmt dann, in welcher Reihenfolge die einzelnen Beiträge vorzutragen sind. Lehrer aller Schulformen kennen dieses Prinzip.


4.Ist nun die Paulinische Einschränkung überholt?

„Einige Frauen drängen sich doch nun wirklich in den Vordergrund“, würden einige Männer einwenden. Zu diesen Männern gehöre ich ebenfalls. Doch kann ich daraus keine allgemeine Theorie ableiten. Die meisten gläubigen Frauen wirken in dem Umfang, den Gott ihnen in der Heiligen Schrift zugewiesen hat. Doch es gibt auch sogenannte „Emanzen“!
Mit einer von ihnen machte ich meine persönliche Erfahrung, und zwar auf die folgende Art und Weise: Einmal im Jahr wird in meiner Freikirche ein sog. Spielsonntag durchgeführt. Dieses Mal ging die Reise zu einem bewaldeten Berg. Dort bildeten wir Gruppen, welche sich auf den verschiedenen Gebieten eines Wettbewerbes miteinander vergleichen sollten. Jede Gruppe musste einen Leiter stellen. Eine von den Jugendlichen, welche die einzelnen Wettbewerbe organisiert hatten, bestimmte die Gruppenleiter. Einer von ihnen wurde ich, und zwar dadurch, dass ein Jugendlicher mir einen Zettel mit Bleistift überreichte, damit ich die Ergebnisse eintrage, welche meine Gruppe in den einzelnen Wettbewerben erzielen würde.
Ich gab ihn nach jedem Wettbewerb ab, damit die Jugendlichen die Punkte eintragen konnten, welche unsere Gruppe erreicht hatte. Doch bei jeder Rückgabe preschte ein weibliches Gruppenmittglied nach vorn, um den Zettel mit den Eintragungen in Empfang zu nehmen. Ständig musste ich diese Frau bitten, mir diesen Zettel zurückzugeben. Am Ende des Wettbewerbes wurden die Zettel eingesammelt. Die Gruppenleiter mussten nach vorn kommen, um den Lohn für die Anstrengung ihrer Gruppe zu empfangen. Die junge Frau ging nach vorne. Sie empfing Lohn und Huldigung. Vielleicht benötigte sie diese Ehrungen. Ich habe diese ihr gegönnt.


5.Nun zu Paulus und dem Korintherbrief

Wir wissen heute, dass der Apostel Paulus nicht sehr beredt gewesen ist. Die Sätze seiner Briefe sind lang und nicht immer leicht verständlich. Auch erinnert seine Ausdrucksweise an die Schriften „Pro Archia Poeta“ des Cicero oder an „Coniuratio Catilinae“ des Sallust. Hätte der Apostel seine Briefe so verfasst wie Caesar seinen „De bello Gallico“, man hätte ihn in den Gemeinden besser verstehen können.
Im Übrigen wissen wir, dass Frauen im Allgemeinen besser mit der Sprache umgehen können als die „Herren der Schöpfung“. Schließlich sollen sie den Kindern, die sie geboren haben, das Sprechen lehren. Daher hat der Schöpfer gerade sie mit einer besonderen Sprachenbegabung ausgerüstet. Doch das gibt einigen von ihnen keinesfalls das Recht, sich immerwährend in den Mittelpunkt zu schieben.
Es hat sich in der Religionsgeschichte gezeigt, dass manche Sprachkünstlerin geistlich wenig bewirken konnte, während unter dem Worte stotternder Männer Wunder geschahen, durch die viele zum Glauben geführt wurden.

23.10.2023 Kk

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