Freikirchen unterscheiden sich von den Volkskirchen u.a. dadurch, dass die Ersteren nur solche Menschen taufen, welche zuvor ihren Glauben an die Erlösungstat Jesu Christi bekannt haben. Kinder, gleich welchen Alters, werden gesegnet, so wie es Christus zu seinen Lebzeiten auf dieser Erde praktiziert hat. Die großen Volkskirchen praktizieren seit Jahrhunderten die Kindertaufe. Selbst Babys werden getauft, aber auch gesegnet, wenn die Eltern es wünschen.

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Der Kindererschreckungsmechanismus

Als Sohn einer frommen Mutter besuchte ich seit meiner frühen Kindheit Gottesdienste der protestantischen Lutherischen Kirche in Westfalen.
Dabei wurde ich Zeuge vieler Baby-Taufen. Kurz nach dem Zweiten Weltkriege wurden diese Taufen mit Hilfe kalten Wassers vollzogen. Damit wurden die Gesichter der Babys bespritzt. Regelmäßig antworteten die Kleinen mit einem schrillen Geschrei.
Irgendwann, wahrscheinlich nach der Erfindung des Tauchsieders, ging man dazu über, die Babytaufe mit lauwarmen Wasser zu vollziehen, welches der Körpertemperatur der Kleinen entsprach. Man glaubte offenbar, damit die peinlichen Umstände der Säuglichstaufe umgehen zu können. Nun kreischten die Kleinen nicht mehr. Doch die Spritzer, kalt oder warm, sorgten immer noch für Unruhe unter den Kleinen.
Daher gingen Pastorinnen, die als Mütter gewohnt waren, ihren Nachwuchs vorsichtig zu waschen, dazu über das „Spritzen“ durch ein zartes Streicheln mit der feuchten Hand zu ersetzen. Doch nun verlor der Vollzug des Sakramentsaktes jegliche Ähnlichkeit mit der Taufe unseres Herrn Jesus Christus im Jordan. Er ähnelte viel mehr einer „feuchten Segnung“. – Die Kinder hat unser Herr Jesus tatsächlich gesegnet. Diese haben jedoch schon laufen können.


Eine mir unvergessene feuchte Segnung

Eine Kindertaufe werde ich nicht vergessen, weil sie mich tief beeindruckt hat. Unter den vielen Kindern, die getauft werden sollten, befand sich ein Baby, das während des gesamten Gottesdienstes geschlafen hatte. Zuletzt sollte auch an diesem Mädchen das Sakrament vollzogen werden. Doch diese Kleine schlief fest.
Sie wachte auch nicht auf, als die Pastorin mit ihrer feuchten, warmen Hand über die Stirn der Kleinen strich. Nachdem die Pastorin ihre feuchte Segnung an ihr vollzogen hatte, trug sie das Baby durch die Bankreihe des Kirchenschiffes. Dabei wachte die Kleine aus ihrem Schlaf auf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie die vielen Kirchenbesucher an. – Vielleicht wird sie sich später trotz aller fremdartiger Umstände an ihre „feuchte Segnung“ erinnern. Dazu äußern konnte sie sich momentan jedoch nicht.


Der Glaube kommt aus der Predigt

Allein durch die Taufe, die an Babys oder Erwachsenen vollzogen wird, sind wir nach der Bibel noch nicht errettet.
In dem Evangelium des Markus heißt es: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ (Mk 16,16) Also der Glaube ist entscheidend für unsere Rettung. Der Glaube aber entsteht durch das Hören des Wortes Gottes: „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“ (Römer 10,17)
Wer also der Meinung ist, die Taufe allein reiche ihm, um zum Heil zu gelangen, der findet nicht die Zustimmung der Heiligen Schrift.
27.10.23 Kk

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