Die Ukraine-Krise hat ein menschliches Problem wieder aufgeworfen, nämlich die Minimierung des politischen Gegners. Das bedeutet für die westliche Schau auf die Ukraine-Krise, dass man den östlichen Gegner klein macht. Im konkreten Fall spricht man nicht von der „Russischen Föderation“, sondern nur von „Russland“, ohne Weißrussland zu erwähnen. Aber damit nicht genug: Im westliche-europäischen Lebensraum wird selbst Russland noch kleiner gemacht, indem es auf einen Mann, den Herrn „Putin“ reduziert wird. Derselbe soll für alles Schlimme verantwortlich sein. Er ist nicht so hübsch wie der westukrainische Präsident und auch nicht so groß und stark wie die Gebrüder Klitschko. Von daher allein, müsste er schon der „Böse“ sein, oder? – Ganz schüchtern wagte es dann doch eine westliche Zeitung zu behaupten, dass das russische Volk hinter ihren Präsidenten stehe. Recht mutig!

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Die Definition für einen Gegner

Es ist gar nicht so einfach, einen Gegner allgemein zu definieren. In einem Kampfspielen, welches festen Regeln folgt, ist das noch verhältnismäßig einfach. Wenn z. B. die Fußballmannschaft von Schalke 04, in blau gekleidet, gegen Bayern München spielt, dass ein rotes Trikot trägt, dann sind Freund und Feind für Spieler als auch für Zuschauer leicht auszumachen. Doch wie ist es in der Politik? – Sind alle Russen „rot“ gekleidet und sind böse. Sind hingegen alle Ukrainer „blau“ gekleidet und sind gut? Wer ist der Schiedsrichter, welcher entscheidet, was ein „Foul“ ist? Außerdem existiert auch niemand, welcher den „Bösen“ wirksam bestrafen könnte.


In der Politik entscheidet die absolute Mehrheit

Aber hat diese immer Recht? Im alten Griechenland wurde jede wichtige Entscheidung durch einen Volksentscheid getroffen, bei dem jeder erwachsene männliche Bürger Athens seine Stimme für oder gegen einen Beschluss abgeben konnte. Was die Mehrheit entschied, das galt. Doch als Alexander, den man später den Großen nannte, die Macht ergriff, da geschah das, was er wollte. – Und der Erfolg gab ihm Recht! Selbst seine Nachfolger, die Diadochen, konnten noch Jahrhunderte später mächtige Reiche bilden und sie beherrschen. – Heute haben wir es mit sog „repräsentativen Demokratien“ zu tun: Das Volk wählt Parteien. Diese benötigen mindestens 50% aller Stimmen, die bei einer Wahl legal abgegeben wurden. Existiert solch eine Partei nicht, welche dieses erforderliche Minimum erreicht, dann bildet der Vertreter der stärksten Partei eine sog Koalition. Solch eine Koalition mit ähnlichen Wahlzielen wählt ihr Oberhaupt und erarbeitet gemeinsam politische Ziele, welche alle Parteien der Koalition vertreten können.


Die Koalition bestimmt Recht und Gesetz

Das heißt nicht, dass sie alle bisherigen Verordnungen über Bord werfen wird. Das Bewährte wird behalten, das Nötige wird geschaffen. So hat die Koalition die Chance, wiedergewählt zu werden. – In der demokratisch regierten westlichen Welt sorgt mithin die Regierung dafür, dass das Volk, das bekommt, was es will. Das scheint auf dem ersten Blick, einem Paradiese die Tore zu öffnen. – Doch das ist eine Täuschung, denn wird das Volk dekadent, so wird es auch einer Koalition den Weg ebnen, welche die erwünschten dekadente Ziele verfolgt. Diese Koalition vermag daraufhin, christliche Gesetze des Anstandes durch unmoralische Freizügigkeit zu ersetzen.
Da sind z.B. die deutschen Ehegesetze. Früher wurde eine Ehe geschieden, wenn ein Partner wiederholt Ehebruch begangen hatte.
Er wurde für schuldig befunden. Dadurch verschlechterte sich seine finanzielle Lage beträchtlich. Das hielt die Ehepartner davon ab, fremd zu gehen. Heutigen Tages spielt der Ehebruch rechtlich keine Rolle mehr. Das führt dazu, dass Familien auseinanderbrachen, zum Nachteil und besonderem Schaden der Kinder, welche aus der Ehe hervorgegangen sind. Es führt außerdem zu dem sog Partnertausch zwischen verschiedenen Ehepaaren. Letzteres half dem Coronavirus, sich ungebremmst weiter zu verbreiten. Wenn wir bedenken, dass in der Antike in Israel und anderen Staaten Ehebruch mit dem Tode bestraft wurde, dann lässt sich ermessen, wo wir mittlerweile moralisch angekommen sind.


Die unabhängige Presse

Zu der oben beschriebenen Dekadenz können die Medien beitragen, bestehend aus Presse, Fernsehen und Internet. Sie sollten daher unabhängig sein. Aber wie soll das geschehen? Die Menschen, welche bestimmen, was die Medien berichten, sind ja nicht vollkommen. Außerdem müssen sie Geld verdienen wie jeder einer anderen Branche. Für das einzutreten, welches die Moral heben könnte, kann jedoch ein nicht sehr einträgliches Unterfangen sein.
Hingegen wird eine Berichterstattung, die im Sinne der vorherrschenden Politischen Mächte vorgenommen wird, mehr Erfolg versprechen. Dazu ein Beispiel: Einige junge russische Soldaten liegen auf der Erde. Über sie beugen sich Menschen. Vielleicht sind es west-ukrainische Soldaten. Aber das lässt sich nicht eindeutig erkennen. Das Ganze sieht nicht nach einer völkerrechtlichen Gefangennahme aus. Die deutsche Presse zieht daraus keine negativen Schlüsse für die Ukraine. Warum auch!
Auf der anderen Seite werden mehrere west-ukrainische Zivilisten gezeigt, die erschossen wurden. Sogleich wird von Kriegsverbrechen gesprochen. Die westliche Allianz entscheidet bald darauf, neue „Sanktionen“ gegen Russland zu verhängen. Dabei war kein Journalist dabei, als diese armen Menschen starben. Keiner weiß, welche Situation zu ihrem Tode führte. – Durchbrechen der Ausgangssperre oder bewaffnete Gegner in Zivil? Doch in diese Richtung wurde nicht recherchiert und noch nicht einmal gedacht. Man möchte offenbar die Einheit des Westens nicht gefährden. Eine eigene Unlauterkeit nimmt man dafür offenbar gerne in Kauf.


Der objektive Richter

Ist dieser Richter vielleicht der Leiter des Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag? Dieses hat all bereits das Todesurteil über Putin gesprochen. Doch kein Politiker, weder auf der einen als auch auf der anderen Seite, denkt an das Jüngste Gericht. Die Kirchen aber wissen, dass der Schöpfer des Universums eines Tages alle Menschen beurteilen wird. – Daher unterlasst das gegenseitige Verurteilen. Verhandelt lieber, auf welcher Basis ein Friede möglich sein wird. Gott segne euch Politiker bei diesem Unterfangen! 11.04.2022 Kk

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