Auf fast allen Gebieten des täglichen Lebens begegnet uns die künstliche Intelligenz, die wir kurz „KI“ nennen: Bei der Steuerung von Maschinen wie Wäschetransporter in Kliniken und Krankenhäusern sowie bei Kränen, Baggern, Autos, Flugzeuge, Kanonen, Raketen wird sie schon angewandt. KI soll unserer menschlichen Intelligenz überlegen sein. Bei diesem Trend könnte es unseren Kindern, Enkel und weiteren Nachfahren durchaus nicht erspart bleiben, eines Tages einen KI-Lehrer vor sich zu erblicken. Welche Probleme könnten dadurch entstehen?

Inhaltsverzeichnis

Vor- und Nachteile mit KI im Unterricht

Dieser Roboter weiß alles, was über sein zu unterrichtendes Fachgebiet geschrieben wurde. Er ist um keine Antwort verlegen. Wie ist es jedoch mit seinen mitmenschlichen Gefühlen bestellt? Sie bestimmen bekanntlich weitgehend die pädagogischen Fähigkeiten eines Lehrers. Außerdem sind Konflikte zwischen Lehrer und Schülern möglich. Wie wird der Roboter damit umgehen? Wird er diesen wirklich gewachsen sein – und wenn nicht? Für letzteren Fall wäre es denkbar, einige menschliche Fachkräfte im Lehrerzimmer einzusetzen, welche per Kamera am Unterricht-Geschehen teilnehmen. Sollten dann Schüler den KI-Pädagogen angreifen oder sogar aus dem Fenster werfen wollen, dann betätigen diese eine Sirene und die Polizei steht innerhalb weniger Minuten im Klassenzimmer.

Kommentar aus der philosophischen Fachwelt

Richard David Precht hat über KI ein Buch geschrieben mit dem Titel: “Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens“. Auf Seite 115 schreibt er zu diesem Thema: “Was wäre, wenn es tatsächlich gelänge, eine Superintelligenz zu schaffen?… Erstens besteht immer die Gefahr, dass eine superintelligente KI in die Hände übelmeinender Finsterlinge und Regime fällt, die diese … zu dunklen Machtzielen manipuliert.“ Der Autor befasst sich in diesem Buch leider nicht mit der Pädagogik an sich.
Doch die Geistlichen befassen sich mit diesem Gebiet, da den Autoren der Heiligen Schrift bekanntermaßen die Erziehung der menschlichen Seele am Herzen liegt. Sie wollen Begeisterung wecken für das Gute. Doch wie soll eine Maschine wissen, was in einer Situation das Gute ist. Wie kann man sie für Tugenden begeistern?
Ganz schlimm kann es werden, wenn Bots mit „Mal-ware“ den Lehr-Roboter versorgen. Dann könnte er permanent Nazi-Parolen an die Schülerschaft weitergeben, obwohl man ihn gerne mit ethisch wertvollen Grundpositionen „gefüttert“ hätte.
Precht meint: “Ästhetisch feinfühlige Menschen werden selten Informatiker (obwohl das natürlich möglich ist); allzu nüchterne Geister selten Künstler.“ (S.33) Selbst wenn ein empfindsamer Programmierer einem KI-Roboter Gefühle vermitteln wollte, wie soll er das anstellen? Ebenso schwierig wird es sein, einem Menschen die Gefühle zu nehmen. „Spok“ im Film „Enterprise“ sollte keine haben – hat sie aber doch! Er wirkt eben nur etwas unterkühlt. – Mensch bleibt eben Mensch!

Sympathie und Apathie

Wir alle hatten in der Schule Lehrer, welche wir schätzten und jene, die wir lediglich ertrugen. Für die ersteren lernten wir gerne, für die anderen taten wir nur das, was sie unbedingt forderten und das mehr aus Furcht als aus Liebe. Wie können Schüler für einen Roboter schwärmen? Wenn sie es tun sollten, so könnten sie doch nur den Programmierer meinen, der die Software in den Roboter installiert hat. – Die Schule würde zu einer Produktionsanstalt degenerieren, deren Absolventen sich nach ihrer Schulausbildung wie Roboter benehmen würden.
14.04.2021 Kk

Quelle:

„Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens“ , Goldmann-Verlag, 5.Auflage 2020

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