Wenn wir uns mit dem AT befassen, so erfahren wir Manches über Kriege, welche Menschen und Völker gegeneinander führten. Sie wurden mit ´menschlichen Waffen ausgetragen.In der Regel waren das Schwert,Steinschleuder und Spieß. Christus kämpfte auch, wie uns im NT berichtet wird. Doch seine Waffen waren von anderer Art. Er kämpfte damit nicht gegen die Menschen, sondern für die Menschen und gegen böse Geister, welche die Menschen quälten und krank machten.

Inhaltsverzeichnis

Verschiedene Kampfarten und verschiedene Ziele

Das AT behandelt die Heilsgeschichte des Volkes Israels. Sie beginnt mit dem Versprechen Gottes an Abraham, ihm Land und Nachkommen zu geben. Die Nachkommenschaft stellt das spätere Volk Israel dar. Seine Landnahme ist verbunden mit Kriegen, ebenso die Behauptung des Landes gegenüber Fremdvölkern, welche den Nachkommen Abrahams das Land streitig machen wollen. – Ganz anders als diesen Kampf um Land sieht der Apostel Paulus den Glaubenskampf, der im neuen Testament stattfindet. Er schreibt im 2. Korintherbrief im 10.KapiteL: „3 Natürlich bin auch ich nur ein Mensch, aber ich kämpfe nicht mit menschlichen Mitteln. 4 Ich setze nicht die Waffen dieser Welt ein, sondern die Waffen Gottes. Sie sind mächtig genug, jede Festung zu zerstören, jedes menschliche Gedankengebäude niederzureißen, 5 einfach alles zu vernichten, was sich stolz gegen Gott und seine Wahrheit erhebt. Alles menschliche Denken nehmen wir gefangen und unterstellen es Christus, dem es gehorchen muss. 6 In diesem Sinn werden wir auch jeden Ungehorsam strafen, aber zuerst müsst ihr als Gemeinde zum Gehorsam bereit sein.“ (Hoffnung für Alle) Der Kampf, den das Volkes Israel seit seiner Entstehung ausgefochten hat, und der Kampf, den nach Paulus das Christenvolk auszutragen hat, scheinen grundverschieden zu sein.

Gehören dazu auch verschiedene Götter?

Zunächst meinten einige Christen das durchaus. Ihr bekannteste Vertreter war Marcion (*um 85 in Sinop in Pontus + 160), ein Mitglied der Urgemeinde. Er vertrat die Meinung, der Gott der Christen müsse ein anderer sein als der Gott der Juden.  Obwohl er der Gemeinde viel Geld anbot, wies diese ihn ab. Für die Gemeinde war der Gott Israels auch der Gott der Christen! – Aber die Kinder Jahwes stritten doch mit irdischen Waffen während die Christen wie Paulus mit geistlichen Waffen kämpfen wollten? Wie passt das zusammen? – Nun, auch für Israel kämpfte Jahwe anfangs mit seiner geistlichen Macht, als er die Plagen über Ägypten kommen ließ, als er sein Volk durch das Rote Meer führte. Er begleitete sie auch in ihren Kriegen mit geistlichen Waffen. Denken wir an die Feuersäule in der Wüstenur oder an die Eroberung Jerichos! Selbst in der Babylonischen Gefangenschaft bewahrte Gott sie, ebenso in der Diaspora. Seit 1948 bildet dieses Volk wieder eine Staatsgemeinschaft, die durch keinen Angriff zahlenmäßig überlegener Feinde zerstört werden konnte. So erkannten auch die ersten Christen, dass die Juden allein durch Gottes mächtigen Arm bewahrt worden waren und allein durch seine Gnade immer wieder zum Heil geführt wurden.

Derselbe Gott für verschiedene Wege

Daher verzichteten die Jünger Jesu auf den militärischen Widerstand gegen die Römer und legten ihr Leben vollständig in die Hand Gottes. Sie werden gedacht haben: „Wer sich auf Gott verlässt, der braucht nicht zu morden. Wenn er stirbt, dann wird seine Seele zu Gott entrückt werden.“ Dadurch war der Christ in der Lage, trotz der Todesangst Frieden zu wirken. Gott mag ihn bewahren oder zu sich nehmen. Alle Hilfe komme von Ihm. So dachten insbesondere die Märtyrer und wurden auf diese Weise zum „Samen der Kirche“, wie ein Kirchenvater es hernach ausdrückte! Denn gerade der Todesmut der Märtyrer imponierte die heidnischen Römer und machte für sie die Auferstehung der Toten glaubbar.

Derselbe Gott für verschiedene Siege

Somit war der Gott der Christen auch der Gott der Juden, allerdings mit dem Unterschied, dass die Letzteren glaubten, sie müssten mit Hilfe menschlicher Waffen dafür sorgen, politisch frei zu werden. „Freiheit“ war für sie identisch mit dem Recht, nach ihrer Tradition leben zu dürfen ohne kulturelle Beeinflussung durch die Römer. Doch Jesus Christus ging es um die Befreiung von Sündenschuld, die uns quält, solange sie nicht vergeben wird. Seine Nachfolger fühlten sich durch den Opfertod Jesu und seine Auferstehung moralisch befreit und mit ihrem Schöpfer durch den Heiligen Geist verbunden. So konnten sie sogar den Raub ihrer Güter mit Freuden ertragen (Hebräer 10,34) und selbst ihr Leben loslassen in der Hoffnung, ein besseres dafür zu erhalten.
Da gab es noch viele andere Gründe, warum die Christen der Urgemeinde an „Jahwe“ festhielten, wie z.B. die vielen Hinweise auf den Messias in den Büchern des AT. In diesem Zusammenhange sei das Kapitel 53 im Buche des Propheten Jesaja genannt. Trotz der Verfolgung durch die damaligen Juden und Römer hielten die Christen der Urgemeinde an Jahwe als ihren alleinigen Gott fest. Trotzdem war ihr Kampf ein anderer als der, den die Juden ausfochten. Letztere kämpften um ihr Land mit Hilfe von menschlichen Waffen. Die ersten Christen jedoch sahen ihr Heil in den Gaben des Heiligen Geistes, der befreite von Hass und Rachegedanken und daher zum Ewigen Leben in der himmlischen Welt führte..

10.08.2018 Kk

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