Seit dem Reichstag zu Worms 1520 wurde das Deutsche Reich durch die Reformation in Protestanten und Katholiken gespalten. Je nachdem unter welcher Herrschaft man lebte, gehörte man zu der einen oder der anderen Glaubensrichtung. In Rheda-Wiedenbrück lagen sich Menschen mit diesen beiden Glaubensauffassungen sehr nah gegenüber. Dennoch schafften sie es, miteinander im Frieden zu leben.
Die Kirche ist benannt nach dem Gründer und Abt des Benediktinerklosters Saint-Gilles in Südfrankreich (gestorben um 720). Die Kirche gehörte zu einer der fünf Urpfarreien des Bistums Osnabrück. Die Pfarrei wurde ungefähr um 785 begründet. Sie war im frühen Mittelalter von der Stadt durch einen Grenzstreifen getrennt. Im Herrschaftsbereich der nahegelegenen Burg Rhede entstand die Stadt Rheda.Nach der Gebietsreform von 1970 bildeten die Ortschaften Rheda, Wiedenbrück, Baten Horst und weitere kleineren Ortschaften die Stadt Rheda-Wiedenbrück.
Geschichtlich bedingt, bekennt sich der überwiegende Teil der Wiedenbrücker Einwohnerschaft zum katholischen Glauben, während Rheda überwiegend evangelisch-uniert ist. Diese Tatsache ist der Geschichte geschuldet: Rheda wurde in der Vergangenheit von der naheliegenden Burg verwaltet, die sich im Besitz des protestantischen Adelsgeschlechts aus Bentheim befand. Doch Rheda-Protestanten und Wiedenbrück-Katholiken leben hier friedlich nebeneinander. Ansonsten hätte hier nie eine so wunderschöne Stadt Reda-Wiedenbrück aufblühen können. 02.11.2020 Kk