Können wir vom Paradies sprechen, wenn wir überall Krankheiten und damit Vergänglichkeit, Leid und Tod wahrnehmen? Solche Zeiten gibt es leider immer wieder. Doch sie gehen vorüber. Dann kommen wieder bessere Lebensabschnitte. Momentan erleben wir in Westeuropa den Mai. Er ist dazu geeignet, uns einen Vorgeschmack auf das versprochene Paradies zu vermitteln. Die blühenden Pflanzen, der grünende Wald und die bunten, zwitschernden Vögel lassen uns von ihm träumen. Flüchtlinge aus Kriegsgebieten empfinden unsere Heimat schon jetzt als Paradies.
Inhaltsverzeichnis
In einer Krippe
Pflanzen wachsen in der Stille.
So entsteht der große Wald,
darin Kuckuck Fink und Grille
finden eine Heimat bald.
Seht der Mond zieht auch ganz leise
In der Ferne seine Bahn
Und die Welt dreht sich im Kreise,
wie Äonen sie getan.
Was der Welt gerät zum Heile,
was verwandelt ihren Geist,
nie geschieht’s mit Lärm und Eile,
sondern in der Stille meist.
Um den Völkern das zu zeigen,
wurde Gott der Herr ganz klein,
Mensch, mach dieses dir zu Eigen,
dann wirst du ihm ganz nahe sein!
Arthur Groh
Angst
Das Paradies möchte ich erst sehen,
bevor ich müßte dorthin gehen,
wo die Toten sind.
Wenn man sagt zu einem Kind,
dass es früh muss Abschied nehmen
von dem jungen Leben,
dann, Herr, spende Du den Trost.
Für sein äußerst arges Los,
Schicke doch ein Engelein,
dass es tröste äußerst fein.
Dies führe dann an seiner Hand
das Kindelein ins Himmelland!
11.02.2008 Kk
Abend
Die Sonne tief am Himmel stand,
als der Tag sich neigte,
und der weiße Nebel zeigte
sich am Waldesrand.
Jetzt hörte man das leise Weinen
bis ins Tal hinab,
dort am frischem Grab
wo die Lebenszeichen schweigen!
Ob jene haben daran gedacht,
die dort am Grabe stehen,
wenn sie selber einmal gehen,
ob sie mit Gott ihr Testament gemacht?
21.11.11 Kk