Der Herbst verursacht bei vielen Menschen Depressionen. Dabei hat er uns viel zu bieten. Blätter in fast allen Farben zwischen rot und grün schmücken die Bäume. Die Herbststürme befreien diese vom alten Laub und vom Totholz. Den Tieren bietet der Herbst Bucheckern und Eicheln für ihre Versorgung im Winterlager. Außerdem stellt er einen moderaten Jahresabschnitt dar, in dem in der Regel weder Frost noch Hitze uns belasten.

Inhaltsverzeichnis

Herbststimmung

Die Sonne malt mit ihren Strahlen
auf Blätter, so als sei’s Papier,
mit roten, gelben, grünen Farben
im gold’nen Herbstlaub hier!

Der Vogel tanzt sein letztes Tänzchen
mit seinem süßen Weib.
Die Elster wippt ihr langes Schwänzchen
zu ihrem Zeitvertreib.

Der Bauer singt die letzten Lieder
auf seinem freien Feld.
„Ach schöner Sommer kehre wieder
in diese kalte Welt.“

Doch jeder kennt die alte Regel,
die Gott, der Herr, einst schuf:
Nach Ernten und nach Saatenlegen
erschallt erneut der Lebensruf.

03.10.2002 Kk

Herbstabend

Mit den Blättern spielt der Wind
Und schüttelt leer die Buchen.
Man sieht am Stamme dort ein Kind
Die reifen Früchte suchen.

Ein Bussard zieht an mir vorbei
In einem weiten Kreise,
Und Kraniche mit viel Geschrei
auf ihrer langen Reise.

Die Abendsonne taucht den Wald
In lauter bunte Farben.
Doch mit der Dämmerung wird es kalt,
kaum ist sie zu ertragen.

Die Raben fliegen plötzlich auf
Und kehren heut nicht wieder,
Doch der Bach in seinem Lauf
fährt fort zu plätschern seine Lieder.

10.10.2004 Kk

Herbststurm

Stürme mit geballter Kraft
brausen über’s flache Land.
Mancher tiefe Trichter klafft,
dem ein Baum herausgerammt.

Manches Werk, vom Mensch erbaut,
geht jetzt total zu Bruch.
Wenn man nun nach draußen schaut,
sieht man gewalt’gen Druck.

Oh Mensch, der Du so überzeugt
von deiner großen Kraft,
jetzt wird es Zeit, dass sich beugt
Dein Knie vor Gottes Macht.

27.10.2002 Kk

Novembertage

Trostlos sind Novembertage.
Der Himmel wird jetzt grau.
Draußen sein ist eine Plage.
Die Tiere sind in ihrem Bau!

Hasen hoppeln über’s Feld
und suchen sich ein Heim,
Igel sammeln in der Welt
und igeln sich dort ein!

Uns geh’s in diesen Tagen
so ähnlich wie dem Tier?
Oder können wir ertragen
den Sturm vor unserer Tür?

Christen können es ertragen,
wenn Stürme draußen wehen,
denn nach vielen bitteren Tagen
werden sie die Sonne sehen!

06.11.2010 Kk

Glösinghausen nach Kyrill

Einst wählte ich den Wanderweg
quer durch die grünen Tannen,
den Berg hinauf zu einem Steg,
wo sie einstmals standen.

Rechts und links, da lagen Stämme,
die von Maschinen aufgebaut,
zwischen ihnen Matsch und Schlämme,
die den Bach dann aufgestaut.

Daraufhin  sprach ich ganz leise
auf meinem schmalen Pfade:
„Hier ist  das Ende meiner Reise,
 – eigentlich recht schade!“

21.07.2007 Kk

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