Wenn wir auf der Autobahn A2 von NRW kommend nach Norden Richtung Hannover fahren, erreichen wir des Bückeburger Land. In Bad Eilsen verlassen wir die Autobahn und fahren auf der Bundesstraße 83 nach Osten. Unterhalb der Schaumburg, die alsbald auf dem nördlich gelegenen Höhenzug erscheint, breitet sich das Wesertal aus, das ehemals von den lippischen Grafen verwaltet wurde. Den Weg zur Burg lassen wir links liegen und fahren weiter auf der B 83 bis zur nächsten Abfahrt ins Wesertal. Hier biegen wir rechts ab in Richtung Großenwieden & Kleinenwieden.
In Großenwieden stoßen wir auf die evangelische Kirche St. Matthaei, welche direkt an der Straße liegt, auf der wir das Dorf durchfahren. Mich hat verwundert, dass in einem so kleinen Dorf eine solche geschichtsträchtige Kirche liegen kann. Am Eingangstor zum Kirchplatz lesen wir eine Inschrift mit folgendem Inhalt: „Alte Wehrkirche aus dem Jahre 1031 – Sehenswerte Wand- und Deckenmalereien aus dem 12. Jahrhundert – Sept. 1991.“
Die Außenansichten
Die Inneneinrichtungen
Im Chorraum steht der Altar und über ihm begrüßt uns eine wunderbare Wand- und Deckenmalerei, die jedoch noch nachgearbeitet werden muss, um wieder den Chorraum in rechter Weise schmücken zu können.Direkt am Fenster steht die Kanzel. Wenn der Pastor auf ihr predigt, dann darf er in der Regel helles Tageslicht erwarten, sebst wenn es in der Sakristei und im Chorraum noch dunkel bleiben sollte.Durch den Anbau der zwei großen Erweiterungen des Kirchenschiffes entstanden unter der neuen Empore zusätzliche Sitzgelegenheiten für die Gottesdienstbesucher.Auch die Orgel ist nun in ihrer gesammten Größe zu sehen und zu bestaunen. Außerdem entstand vor ihr ein weiterer Emporenabschnitt mit zusätzlichen Sitzplätzen.Auf diesem alten Photo, erkennen wir, dass die oben gezeigten drei Anbauten an der Nordwand des Kirchenschiffes nötig waren, um weitere Sitzgelegenheiten für die Gottesdienstbesucher zu schaffen. Die Empore hatte sich bisher bis zur Orgel hin ausgedehnt und diese teilweise sogar überdeckt. Jetzt wurde durch die neue Empore auf ihr und unter ihr weitere Sitzgelegenheiten geschaffen. Offenbar wurde das nötig, da die beiden Ortschaften Großenwieden und Kleinenwieden im letzten Jahrhundert wuchsen. Besonders direkt nach dem Zweiten Weltkriege füllten sich die Kirchen in Deutschland, besonders die in den Dörfern, denn ein Auto, das es erlaubte in die nächste Stadt zu fahren, besaßen die wenigsten.Hier befinden wir uns in der untersten Etage des Turmes. Die Eingangstür zum Turm sehen wir von Innenbereich aus. In diesem Vorraum sind Bücher und Hefte über wichtige Infomationen ausgelegt, wie wir sehen. Aufmerksamkeit erregte bei mir ein Buch, welches die Personalien von Gefallenen des letzten Weltkrieges enthielt, die in diesem Orte zuvor gelebt hatten. Ein Bericht beeindruckte mich besonders. Dieser bezeugte den Tod eines deutschen Soldaten aus Großenwieden, der 1943 im russischen „Welekije luki“ gefallen war. Das ging mir sehr nahe, da dort zur fast gleichen Zeit auch mein Onkel Willi sein Leben lassen musste. (Welekije luki = kleines Feld)