Männer wie auch Frauen pflegen ihre gemeinsame Treffen. Immer finden sich Gruppen zusammen, die etwa die gleichen Interessen besitzen. Da ich ein Mann bin, kenne ich mich mit Männergruppen etwas aus. Dort werden Geschichten ausgetauscht, welche selbst erlebt wurden oder durch Radio oder Fernseher vermittelt wurden. Doch selten erfährt ein Mensch dabei etwas über sich selber. Ganz anders ist es im christlichen Gottesdienst! (2. Kor 12)
Inhaltsverzeichnis
1.Zwei Weltanschauungen treffen aufeinander
Die Griechen in Korinth schwärmten von den vollkommenden Körpermaßen: breites Kreuz, schmale Hüfte und wohlgeformte Beine – wie es alle ihre antiken Marmorstatuen es bezeugen, welche männliche Athleten darstellen. Auch Frauen wurden in Idealmaßen abgebildet. Jetzt kommt ein kleiner, schmächtiger Mann, namens Paulus, der offenbar alle Werte griechischer Kunst auf den Kopf stellen will, indem er formuliert: 2.Kor 12,9: „9 Und er (Gott) hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne.“
Paulus konnte durch seine Körperstatur den Griechen nicht imponieren. Dieses erfahren wir aus der Apostelgeschichte im Vers 12 des Kapitels 14. Dort wird berichtet, wie die Griechen über Paulus und seinen Begleiter Barnabas urteilten: „Und sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes …“ Beide Christen hatten Wunder bewirkt. Die Griechen hielten sie daraufhin für griechische Götter. Da jedoch Barnabas groß und kräftig gewachsen war, hielten sie diesen für den Haupt-Gott Zeus und da Paulus eher schmächtig und klein war, so urteilten sie, er sei wohl der Götterbote Hermes.
2.Nur Taten zählen
2.Kor 12,12: „12 Denn es sind ja die Zeichen eines Apostels unter euch geschehen in aller Geduld, mit Zeichen und mit Wundern und mit Taten.“
Hier wird der Grund dafür angegeben, warum die Korinther beide verehrten, Paulus wie auch Barnabas. Diese konnten heilen, was nach griechischer Auffassung lediglich den griechischen Göttern vorbehalten war. Bezeichnend jedoch ist, dass sie Barnabas für den griechischen Hauptgott Zeus hielten und Paulus lediglich für den Götterboten Hermes.
2. Kor 12,15: „Ich aber will mich gern hingeben und hingegeben werden für eure Seelen. Wenn ich euch mehr liebe, soll ich darum weniger geliebt werden?“
Paulus beschwerte sich nicht darüber, dass man ihn nur als Götterbote einschätzte, sondern war sogar bereit, für die korinthische Gemeinde sein Leben zu opfern.
3.Auch starke Menschen können das Ziel verfehlen
2. Kor 12,20: „Denn ich fürchte, wenn ich komme, finde ich euch nicht, wie ich will, und ihr findet mich auch nicht, wie ihr wollt, sondern es gibt Hader, Neid, Zorn, Zank, üble Nachrede, Verleumdung, Aufgeblasenheit, Aufruhr.“
Paulus zeigt den Korinthern, worauf es bei Gott ankommt: „Nicht der schöne, muskulöse Körper ist entscheidend, sondern der gottwohlgefällige Charakter.“ Da die Korinther jedoch gerade das äußere Erscheinungsbild eines Menschen schätzten, konnte ihnen Paulus nicht gefallen. Im Übrigen war er klein, hatte Komplikationen mit seinen Augen und seiner Muskulatur. Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen kam wohl für ihn nicht in Frage. Sein gesundheitlicher Zustand wird ihm dieses nicht ermöglicht haben. Trotzdem gelang es gerade dem Paulus, in Korinth und in anderen Städten des damaligen griechischen Kleinasiens christliche Gemeinde zu gründen.
29.07.24 Kk