Im Gegensatz zu den großen Volkskirchen finanzieren die Freikirchen ihre Prediger selber und bestimmen im Endeffekt auch, ob er bleiben darf. Viele Geistliche überlegen daher auch, was sie der Gemeinde zumuten dürfen und was nicht. Bei unangenehmen Themen empfiehlt sich der Kanzeltausch.
In einer bekannten Freikirche wandte man neben dem Kanzeltausch auch noch eine andere Methode an: Man lud gern einen Missionsleiter zum Wortdienst ein, der von außerhalb kam. Er besuchte die Gemeinden in einem für damalige Verhältnisse recht schnellem Auto, das ein Gemeindeglied ihm geschenkt hatte.
Inhaltsverzeichnis
1. Albert und seine Frau
Er hieß Albert und kam grundsätzlich mit seiner Ehefrau Martha, mit der er ein reges Gebetsleben pflegte. Albert war ein fescher Kerl und sah viel jünger aus als er in Wirklichkeit war. Seine lockigen schwarzen Haare waren noch nicht grau geworden. Martha hingegen war kränklich und das sah man ihr auch an. Doch Martha war eine Hohepriesterliche Seele und ohne sie wäre Albert wohl nur ein halb so guter Prediger gewesen, als er es tatsächlich war. Wenn die beiden von einer christlichen Gemeinde angefordert wurden, dann kamen sie kurz vor den GD an und fuhren auch nach dem GD, nach kurzen Gesprächen mit Glaubensgeschwistern, sofort wieder heim.
2. Albert sagte, was gesagt werden musste
Während seiner Predigt nahm er kein Blatt vor den Mund, scheute auch kein heißes Eisen. Schließlich war er ja früher Schlosser gewesen, hatte nach einigen Jahren Ausbildung an einer Missionsschule in London einen Missionsaußendienst in Afrika versehen und war schließlich zum Missionsleiter gewählt worden. Hatte er während seiner Predigt ein heikles Thema in seiner direkten, unmissverständlichen Art angefasst, dann konnte es sein, dass er es mit der Bemerkung abschloss: „Ihr könnt mir ja nichts, denn ich bin gleich wieder weg!“

