Vor etwa 10 Jahren fand in dieser Kirche eine Führung unter der Leitung des ehemaligen Pfr. Rottschäfer statt. Es nahmen drei junge Damen aus den USA teil, deren Vorfahren aus Hiddenhausen stammten. Den Damen imponierte die alte Kirche in Old-Germany. Da der Pastor aufgrund eines ehemaligen Aufenthaltes in Amerika ein ausgereiftes amerikanisches Englisch sprach, konnte er den jungen Damen in allen Einzelheiten Künstler und Entstehungsjahr jeder Einrichtung nennen.

Die Eigenkirche eines Meyerhofes

Als Karl der Große die heidnischen Sachsen am Ende des 8.Jahrhunderts endlich unterworfen hatte, gründete er nördlich der Stadt Herford drei Meierhöfe, welche er der Äbtissin zu Herford unterstellte. Es waren der Eichenhof in Hiddenhausen-Schweicheln, der Uphof in Hiddenhausen-Sundern und der Meierhof im heutigen Alt-Hiddenhausen. Zum letzteren gehörte eine sog Eigenkirche, die Sankt Gangolf Kirche. Der zugehörige Meierhof existiert heute nicht mehr. Die erste Kirche, die wohl aus Holz gebaut wurde, ist ebenfalls nicht mehr erhalten. Doch der kompakte Kirchturm aus Sandstein hat die Zeiten von 1000 n. Chr. n. bis heute überdauert. Allerdings musste er mit Hilfe starker Mauerstützen aufrecht gehalten werden, nachdem sein Mauerwerk sich leicht nach außen hin ausgewölbt hatte. Das zum Turm passende romanische Kirchenschiff wurde erst im späten Mittelalter errichtet und ersetzte den Fachwerkbau des alten Kirchenschiffes.

Ein eigenartiger Zugang zur Kanzel

Ein Unikum stellt der Zugang zur Kanzel dar. Er führt direkt durch das Mauerwerk. Mit kunstvoll geschnitztem Holz sind Kanzel und Taufbecken verziert. Die Empore, auf der die adligen Amtmänner des Amtes Herford-Hiddenhausen mit ihren Familien dem GD lauschten, zeigen heute noch buntes Bilderwerk. Die Orgelempore weist hingegen nur schlichte Tafeln auf, ruht aber auf mächtigen Holzpfeilern. Selbst während der Corona-Epidemie finden hier noch GD statt – doch unter strengen Regeln.

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