In den folgenden Gedichten ist die Sehnsucht des Menschen nach dem verlorenen „Paradies“ das Thema. Besonders im Alter, wenn die Kräfte und Fähigkeiten dahinschwinden, wird dem Menschen bewusst, was ihm verloren gegangen ist. Alte Ziele müssen aufgegeben werden, neue gefunden werden. Hoffentlich befinden sich unter den neuen Zielen auch solche, die über den irdischen Tod des Körpers hinausreichen. Ich hoffe, dass Sie aus einigen Versen Hoffnung, Trost und Glaubensstärkungen entnehmen können.

Inhaltsverzeichnis

Was bleibt?

Als Du mich berührt,
da hast Du mich geweiht
und mich stets geführt,
auch durch die böse Zeit.

Als man mich gemieden,
da hast du mich erwählt.
Als liebe Menschen schieden,
hab ich auf Dich gezählt.

Nie hast Du mich verlassen,
nie war ich ganz allein.
ich konnte stets erfassen
die Vaterhände Dein!

So gehe ich die Wege,
die Du mir hast gezeigt.
Wenn ich mich niederlege,
weiß ich, dass Du nicht weichst.

Wenn ich dann erschrecke
vor dem Schlafe oder Tod,
tröstet mich Dein Wecken
beim nächsten Morgenrot.

Du wirst mich einstmals rufen
aus finsterer Todesnacht
vor Deines Thrones Stufen,
wenn alles ist vollbracht.

Kk 16.12.2006

Stern in der Ferne

Wie groß ist doch der Schmerz,
durch des Alters eiserner Hand?
Es wird mir so bange ums Herz,
weil er mir die Kräfte entwandt.
Schnell bist Du in des Lebens Mitten
und findest deinen Weg nicht zurück.
Krankheit und Tod kommen geritten,
vernichten das irdische Glück.
Doch von ferne leuchtet ein Stern
aus des Schöpfers gewaltiger Hand.
Wie wärst Du bei ihm doch so gern
geborgen in seinem weiten Gewand.
Es ist der Herr, Erlöser und Gott,
Dein Priester und Dein Prophet,
der stets bei Dir in jeder Not,
nie kommt er zu spät.
31.12.2006 Kk

Nehmen und Geben

Für jede unserer Tränen
hieltst Du ein Lächeln uns bereit,
aus all dem tiefen Sehnen
führte Deine Herrlichkeit.
Was die Menschen uns geraubt,
gabst Du uns doppelt wieder,
weil wir an Dich geglaubt
beim Gesange unserer Lieder.
Du gabst uns Freude auch im Leid
und Hoffnung für das Leben.
Heute haben wir viel Zeit
und können manches weitergeben.
05.10.2005 Kk

Ewiges Morgenrot

Mein Leben neigt sich bald zu ende,
daher brauch ich Deine Hände.
Ach Herr, streck‘ sie mir beide zu,
damit ich komme ganz zur Ruh.
Ich fühle mich doch so geborgen
in Deinen beiden festen Händen,
weil sie heute und auch morgen
das Schicksal günstig für mich wenden.
Auf allen meine Wegen,
wo immer ich auch morgen gehe,
da spür‘ ich, Heiland, Deinen Segen,
ob ich sitze oder stehe.
Solange ich noch werde leben
auf dieser wunderschönen Welt,
werde ich mich Dir ergeben:
Tu mit mir, was Dir gefällt!
Viel mehr als die Gunst der Frauen
ist mir Deine Liebe wert.
Dir will ich mich anvertrauen
zu führen Deines Geistes Schwert.
22.05.2005 Bad Essen

Erwarten eines Besseren

In dieser gottverdammten Welt
zählen Ehre, Ruhm und Geld.
Räuber zogen durch die Landen,
um zu stehlen, was sie fanden.

Um nicht durch Fleiß es zu erwerben,
noch von den Ahnen es zu erben.
Sie wollten stehlen und verderben
und notfalls dafür sterben.

So sah die Welt so manches Leid
in Kriegen wie in vielen Nöten
und es verging die schöne Zeit
durch Rauben und durch Töten.

Das war der Kick der alten Tage,
der durchaus noch heute zählt,
deshalb verbleibt selbst uns die Plage,
die künftig auch den Krieg erwählt.

Herr, wann kommt denn Deine Zeit
des Friedens in Gerechtigkeit,
in der Dein Geist wird die bestreiten,
die sich durch dich nicht lassen leiten?

Mache, dass sie nicht mehr wagen,
ihre Bosheit unters Volk zu tragen.
Dann verweise sie an jenen Ort,
wo sie trifft ihr eigener Tod.

Verbanne sie aus Deinem Schoß
in die weiten Himmelsphären
und lass auf sie die Hölle los,
damit sie nicht total verderben.

Wenn sie dann bereit,
zu beugen ihren Willen,
dann komme auch für sie die Zeit,
die Sehnsucht, Herr, nach Dir zu stillen.
23.12.2004 Kk

Komme bald

In die Sphären der Vergänglichkeit
bist du allein hinabgestiegen
Und hast Dich dort für unsere Schuld
völlig aufgerieben!
Weil Du deine Schöpfung
herzlich konntest lieben,
ist auch Deines Namens Ehr‘
für alle Zeit geblieben.
Niemand ist Dir ewig gleich,
keiner kann Dich je erreichen.
Daher richte auf Dein Reich
Der Freuden ohnegleichen!
17.04.2013 Kk

Richtige Wahl

Habe oft gelitten
unter bitteren Spott,
wie hab ich oft gestritten
in Verzweiflung und in Not.

Nun ist mir gleich, welch Urteil
fällen, die auf Dich nicht zählen.
Der Herr ist allein mein Teil,
das ich werd erwählen.

Im Glück wie auch in Not
begleitet er mich hier.
Im Leben wie im Tod
ist der Herr bei mir.

24.11.2007 Kk

Geborgenheit

Sie fluchten und sie rangen
um Kräfte, die gegangen
aus ihrem sterbend Leib.

Sie boten ihr Vermögen
für Hilfen, die verzögen
das Ende ihrer Zeit.

Doch die im Herrn gestorben,
die fühlten sich geborgen
in Jesu Ewigkeit.

Kk 11.11.2006

Angst

Ein schriller schrei aus dunkler Nacht,
davon ich bin erschreckt erwacht
am kühlen, nassen Morgen.

Ich wusste nicht, woher er kam,
ich sah noch nicht das Unglück nahen
in schweren , bangen Sorgen.

Doch mit des Tages Morgenrot
kam auch das Leid, des Todes Not,
kam auch des Tages Morden.

Bis dass die Hoffnung mich berührt
und in den Frühling mich geführt
bis an des Lebens Morgen.
2006 Kk

Kehre zurück

Nun träum‘ ich doch so gerne
von Deiner großen Macht,
die mir aus weiter Ferne
Heil und Glück gebracht.

Komm auf Deinen Wegen
zurück zu meinem Haus,
dräng` durch Deinen Segen
das Pech aus ihm hinaus.

Damit sie wieder lacht
die frohe Kinderschar
und es dann so macht,
wie es damals war.

Kk 20.08.2005

Vertrauen

Warte hier auf meine Weise,
sei es frühe oder spät
und trete an die Reise,
die bald nach Hause geht.

Wenn ich einmal gehe,
so geh‘ ich, Herr, zu Dir
In Deinem Dienst ich stehe
d’rum halt auch zu mir.

So lege Deine Hände
auf mein müdes Haupt,
dass sich das Schicksal wende
zu dem , was ich geglaubt.

Kk 27.04.00

Bitte um Führung

Nimm meine beiden Hände,
führe und begleite mich.
Über die Zeitenwende,
bis zum Lebensende
verlass mich nicht!

Öffne mir das Ohr
in der letzten Stunde
und deinem Engelchor
aus der heiligen Runde
für die frohe Stunde
dem stehe vor!

In die neue Welt
leite Du mich hinein
als einen lieben Sohn.
Im hellen Glorienschein
lass mich bei Dir sein
vor Deinem Thron.

22.10.2009 Kk

Lebensziele

Am Himmel sah ich fliegen
ein kleines, buntes Vögelein.
Hernach sah ich’s im Grase liegen
und grub es in die kalte Erde ein!

So ist es oft mit hohen Zielen:
Sie fliegen doch so schnell vorbei.
Wenn sie dann in Scherben liegen,
erschallt der Menschen Klageschrei!

Darum schmiede keine Pläne,
die so hoch wie Vögel fliegen.
Bitte Gott, dass er sie wähle
für Dich, so wirst Du siegen!

Kk

Siehe nach vorne

Alle Frechen in unserem Lande,
die schamlos jede Sünde tuen,
sie geben an mit jeder Schande.
Sie können ohne sie nicht ruhen!

Doch wenn sie alt geworden sind,
so rächet sich ihr Sünder-Leben.
Sie sind dann wie ein hilflos Kind,
können anderen gar nichts geben!

Darum fang‘ schon frühe an,
mit Gott das Böse zu bestreiten.
Dann kannst Du wie ein Mann
andere tapfer zu ihm leiten!
Kk 15.01.2012

Neues Ziel

Wenn ich auch das Ziel nicht sehe,
so halte mich doch deine Hand.
Wenn ich dunkle Wege gehe,
so sei doch Du mir zugewandt.

Du wirst mich zum Lichte führen,
durch Freude und in Deiner Kraft,
wenn Deine Hand wird mich berühren,
die immer neues Leben schafft.

Du wirst mich zum Ziele leiten!
Das dienet dann zu aller Wohl!
Und beim Erstreben mich begleiten
wider aller Menschenhohn!

Du wirst ein Neues geben,
wenn das Alte ist erreicht.
Das höchste sei das ewige Leben
von Dir, der niemals von uns weicht!

26.12.2006 Kk

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