Wenn übernatürliche Ereignisse geschehen, welche wir mit Hilfe der Naturwissenschaften nicht erklären können, dann sprechen wir von Wundern oder von Zauberei. Doch wann handelt es sich um Wunder und wann sprechen wir von Zauberei?

Inhaltsverzeichnis


1.Ein Zauberer will sich bekehren

Apg 8,7-13:„7 Denn die unreinen Geister fuhren aus vielen Besessenen aus mit großem Geschrei, auch viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund gemacht; 8 und es kam große Freude auf in jener Stadt. 9 Es war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt Zauberei trieb und das Volk von Samarien in seinen Bann zog, weil er vorgab, er wäre etwas Großes. 10 Und alle hingen ihm an, Klein und Groß, und sprachen: Dieser ist die Kraft Gottes, die die Große genannt wird. 11 Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit seiner Zauberei in seinen Bann gezogen hatte. 12 Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich taufen Männer und Frauen. 13 Da wurde auch Simon gläubig und ließ sich taufen und hielt sich zu Philippus. Und als er die Zeichen und mächtigen Taten sah, die geschahen, geriet er außer sich vor Staunen.“
Mein Kommentar:
Simon ist gläubig und lässt sich aufgrund dieser Tatsache taufen. Babys sind im christlichen Sinne noch nicht gläubig, trotzdem lassen ihre Eltern sie taufen. Hernach sollten diese Kinder zum Konfirmandenunterricht gehen, um den Glauben zu empfangen, denn er Glaube kommt aus der Predigt( Römer 10,17: „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“


2.Geistestaufe nach der Wassertaufe

Apg 8,14-17: „14 Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes. 15 Die kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen. 16 Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. 17 Da legten sie die Hände auf sie und sie empfingen den Heiligen Geist.“
Mein Kommentar:
Petrus und Johannes waren Jünger Jesu gewesen. Auf allen 11 Jüngern war zum Pfingstfest der Heilige Geist in Gestalt kleiner Lichter auf sie herniedergekommen. Sie waren dadurch geistliche Autoritäten geworden. Zu Petrus hatte sogar Christus gesagt: “Auf Dich will ich meine Gemeinde bauen!“ Johannes war der Lieblingsjünger des Herrn gewesen. Beide Jünger waren geistliche Autoritäten und konnten durch Handauflegen den Heiligen Geist (HG) auf die übertragen, welche vormals durch Wasser getauften worden waren. Simon beobachtete zunächst das Geschehen und staunte über die Wirkung, welche die Handauflegung der Jünger hervorrief. Mit dem persönlichen Empfangen des HG war er jedoch nicht zufrieden. Er wollte selber die Fähigkeit besitzen, den HG durch das Auflegen seiner Hände zu vermitteln, so wie dies Petrus und Johannes praktizierten.


3.Der Größenwahn des Zauberer

Apg 8 18-24:„18 Als aber Simon sah, dass der Geist gegeben wurde, wenn die Apostel die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an 19 und sprach: Gebt auch mir diese Macht, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange. 20 Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, Gottes Gabe werde durch Geld erlangt. 21 Du hast weder Anteil noch Anrecht an dieser Sache; denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott. 22 Darum tu Buße für diese deine Bosheit und bitte den Herrn, ob dir vergeben werden möge das Trachten deines Herzens. 23 Denn ich sehe, dass du voll bitterer Galle bist, und verstrickt in Ungerechtigkeit. 24 Da antwortete Simon und sprach: Bittet ihr den Herrn für mich, dass nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt.“
Mein Kommentar:
Simon der Zauberer wollte offenbar die Taufe, welche er zuvor empfangen hatte, missbrauchen. Die Taufe gilt im christlichen Verständnis als Zeichen der Unterordnung unter Gottes Willen. Dabei verzichtet der Täufling auf seine Selbstbestimmung. Er will sich von nun an dem HG unterordnen, den er zu empfangen hofft.
Simon jedoch will selber den HG unter das Volk verteilen. Wem er die Hände auflegt, der möge den HG empfangen. Sein gottloser Egoismus tritt offen zutage.
Die beiden Jünger Petrus und Johannes hatten die Gabe des Heiligen Geistes zu Pfingsten von Christus selbst empfangen, ebenso die Fähigkeit, diese Gabe anderen zu übermitteln. Neben dieser Gabe besaß Petrus auch die Gabe der Geisterunterscheidung ( Im 1.Korinther 12,10 lesen wir:“10 … einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden…“). Durch diese Gabe der Geisterunterscheidung erkannte er, dass Simon nicht bekehrt war. Die Wassertaufe hatte bei Simon keinen Gesinnungswandel bewirkt. Der Aufforderung des Petrus zu Umkehr und Buße kommt Simon nicht nach (Vers 22). Stattdessen delegiert er alle Aufforderung an die beiden Jünger zurück, indem er sagt „bittet ihr den Herrn für mich, dass…“. Im Prinzip ist nichts gegen Fürbitten einzuwenden. Doch diese Formulierung lässt keine Bitte erkennen. Sie ist vielmehr ein Befehl an die beiden Jünger. Simon lässt kein Zeichen der Unterordnung erkennen. Er befiehlt hingegen den beiden Jüngern das, was sie seiner Meinung nach zutun haben. Die Gabe des Heiligen Geist empfängt man jedoch nicht durch eigenwillige Forderungen sondern allein durch die Gnade Gottes. Diese wird allen Menschen angeboten, welche durch Bekennen ihrer Sünden und durch Buße signalisieren, dass sie ihre bösen Taten bereuen und ähnlich wie Paulus vor Damaskus fragen: „Herr, was willst Du, dass ich tuen soll.“ ( Apg 22,10-20). Man erwartet von ihnen die Bereitschaft, sich in allen Lebenslagen dem Worte Gottes zu unterordnen. (Bitte lesen Sie auch: 1.Kor 12,1-11)

06.12.2024 Kk

Quellen:
a)Wikipedia:
„Der früheste Hinweis auf Simon findet sich in der wohl nach 70 entstandenen Apostelgeschichte (Apg 8,9–24 EU), die von einem Simon Magus in Sebaste in Samaria berichtet. Er soll demnach ekstatische Wirkungen ausgelöst haben und von seinen Anhängern als eine „Kraft Gottes, die … große“ verehrt worden sein. Beeindruckt vom Apostel Philippus ließ er sich taufen. Als Petrus und Johannes nach Samaria kamen und über den Gläubigen beteten, der Heilige Geist möge auf sie kommen, bot Simon ihnen Geld für die Macht, den Heiligen Geist auf andere herabzurufen. Daran knüpft die Bezeichnung Simonie für den Handel mit kirchlichen Ämtern an. Petrus wies das Ansinnen des Simon zurück, tadelte ihn dafür und forderte ihn auf, um Vergebung für seine Sünde zu beten. Der Apostelgeschichte zufolge war Simon ein Magier und eine von den Samaritanern zum Christentum konvertierte Person, der von Philippus dem Evangelisten getauft wurde.“
b) Bibleserver

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