Kurz nachdem Steve Jobs das erste Handy seiner Firma Google im Fernsehen vorstelle, begann ein Jagen nach diesem Objekt. Schon bald besaß fast jeder Teenager solch einen „Zauberstab“, einige Jahre danach auch fast jeder Rentner. Mancher Fußgänger übersah den Alleebaum oder sogar die Ampel. Autofahrern wurde es verboten, während der Fahrt ein Handy zu nutzen. – Schließlich hörte ich aus den Medien, eine prominente Frau habe freiwillig ihr Handy abgegeben. Sie habe gesagt, sie wolle endlich Ruhe finden.
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Die gute alte Zeit
Wollte man vor der Moderne, bevor es in privaten Haushalten Handy und Telefon gab, Verwandte in einem anderen Dorf oder anderer Stadt besuchen, so schrieb man ihnen eine Woche zuvor einen Brief und wartete dann auf die Antwort. Waren es Verwandte, die in der Nähe wohnten, so ging man einfach hin. Waren sie nicht anwesend, dann bot der Nachbar dem Besucher oftmals einen Kaffee im Haus oder im Garten an. Das alles fiel unter dem Begriff „Nachbarschaftshilfe“. Dieses Verhalten kann man heutigen Tages selbst von einem direkten Nachbarn des Verwandten nicht mehr erwarten.
Die neue Handy-Zeit
Man hat Telefon und Handy und die bekannten Freunde und Verwandten haben auch beides. Viele junge Menschen besitzen mitunter mehrere Handys. Sollte ein Besucher in einer Siedlung nach langer Zeit wieder einmal einen Verwandten besuchen wollen, dessen Handynummer ihm nicht bekannt sein sollte, dann könnte es Schwierigkeiten geben, wenn jener ihm auch keine Telefonnummer überlassen hat.
Ein besonderes Übel für viele Personen verursagt die Werbung. Vor etwa 25 jahren begannen Firmen und Kaufhäuser, ihre Angebote in die Briefkästen werfen zu lassen. Das kann man heute unterbinden. Doch Telefon und Handy werden immernoch für Werbungen missbraucht. Ganz schlimm finde ich, das neue Funktionen von Google einfach ins Handy-Programm übernommen werden, ganz gleich, ob der Kunde es wünscht oder nicht. Wäre es nicht gerade für ältere Leute besser, es für sie bei den bisheringen Funktionen zu belassen. Sollte ein User damit nicht zufrieden sein, dann kann er oder einer seiner Nachfahren die neuen Funktionen aktivieren. Denn sollte ein Handy-Kunde unbedingt jemanden pünktlich anrufen müssen, dann ist es sehr ärgerlich, wenn auf seinem Handy ein Mann erscheint, den er nicht erwartet hat und dem er auch momentan keine Zeit zur Verfügung stellen kann. Nötigung gab es auch schon früher, als Zeugen Jehovas an der Haustür klingelten und einfach nicht gehen wollten. Das ist jetzt vorbei. Dafür bekamen wir Google. Sie sind im Haus, ob man will oder nicht.
Sohn und Handy
Ein Sohn hatte sein Hochschul-Examen bestanden. Er war im Zug auf dem Weg nach Hause. Zunächst besuchte er seine Schwester, dann wollte er zum Vater kommen und zwischendurch rief ihn noch seine Mutter auf Handy an. Da alle nicht mehr in einem Hause wohnten, war das eine richtige Tortur für den jungen Herrn. Drei Monate wohnte er bei seinem Vater, dann mietete er eine eigene Wohnung und kam endlich zur Ruhe.
Sein Vater wurde völlig überfordert. Selbst in der Zeit, die der Sohn bei ihm wohnte, konnte der Vater kaum mit ihm sprechen. Permanent kamen Botschaften auf sein Handy und schon wieder war der Junge unterwegs.
Schließlich war er dann weg und sein Vater machte sich Vorwürfe darüber, warum denn sein Sohn ausgezogen sei. Er ließ zwei Zimmer der Wohnung renovieren, welche sein Sohn verlassen hatte. Das restlichen Zimmer renovierte er selbst – bis der Krankenwagen ihn wegen zu hohem Blutdruck ins Hospital fuhr.
Das Handy ist fort
Als gläubiger Christ ließ der Vater für sich beten. Daraufhin fand er sein Handy nicht mehr, hatte aber das wohlige Gefühl, dass er es demnächst wiederfinden werde. Und richtig, nachdem er sich wieder in guter Verfassung wähnte, fand er es in seinem Garten-Häuschen.
Er konnte ihm die wichtigsten Termine entnehmen und diese auf Papier aufschreiben und in der Geldbörse verwahren. Als er dann in einer weiteren Stressphase sein Handy wieder verlegte, blieb er ganz ruhig. Seine Kinder rief er mit seinem Telefon an. Sie empfingen per Handy. Sein Handy brauchte er nicht mehr. Das Datum las er von seiner Uhr ab und Termine trug er in den Kalender ein, der an der Wand hing. Das waren die jahrzehntelang eingeübten Methoden seines Lebens.
Als der Stress wieder zugenommen hatte, fand er zum weiteren Male sein Handy nicht wieder. Er hatte es vertikal in die Gesäßtasche seiner langen Hose gesteckt und es dort nicht wiedergefunden, weil es sich beim Aufhängen der Hose von der vertikalen in die waagerechte Lage gedreht hatte. Nun lag es ganz tief versteckt, so dass er es wiederholt nicht erfühlen konnte. – Als der Stress wieder nachgelassen hatte, fand der Vater sein Handy dort wieder, wo er es viele Tage zuvor abgelegt hatte.
Nun hat er sich vorgenommen, das Handy dauerhaft in die linke Schublade seines Schreibtisches zu legen und gelegentlich zu prüfen, ob schriftliche Nachrichten angekommen seien. Botschaften an Freunde und Kinder übermittelte er in der Regel über sein Telefon.
Im Übrigen gibt es Trage-Taschen, welche jedermann über eine seiner Schultern tragen kann, in welcher Handy, Geldbörse und andere wichtige Sachen ihren Platz finden können. Nur sollte man diese Tasche an keiner fremden Garderobe hängen lassen.
Eine Empfehlung für alle über 80
Handy einschließen, PC spätestens nach 30 min ausschalten. Auf Werbung verzichten. Wieder die christlichen Kirchen besuchen oder im Fernsehen christliche Predigten hören. Aus ihnen erwächst der Glaube, der uns befähigt, uns nicht durch Werbung oder andere unerwünschte Einflüsse manipulieren zu lassen. Wir suchen dann nur nach den Errungenschaften, die uns wirklich voranbringen und lassen uns nicht zum Kauf von Dingen nötigen, die wir nicht benötigen. Der Herr und Gott unser Väter und Mütter helfe uns dabei. Seid gesegnet!
25.08.22 Kk